Den Medizinern Bo Holmstedt und Jan-Erik Lindgren fiel auf Szaras Entdeckung hin auf, dass fast alle »Zaubertränke« neben DMT so genannte Beta-Carboline enthielten. Sie stellten 1976 die Hypothese auf, dass DMT ohne diese Alkaloide gar keinen halluzinogenen Effekt hat, wenn man es oral zu sich nimmt. Das liege daran, dass das Enzym Monoaminooxidase (MAO) das DMT sofort abbauen würde, bevor es die Blut-Hirn-Schranke durchdringt. Raucht oder injiziert man DMT, erreicht die Droge jedoch direkt die Blutbahn und erzielt trotz fehlender Beta-Carboline den gewünschten Effekt im Gehirn. Unzählige Botaniker und Chemiker isolierten ständig neue Wirkstoffe aus den psychedelischen Tees. Sie gaben ihnen Namen wie Nigeriana, Telepathine, Yajeine, Yajeinine, Banisterine oder Harmine.
Jedoch hat der Konsum besonders abhängigkeitsgefährlicher Drogen deutlich abgenommen, während bei Cannabiskonsum ein Anstieg zu verzeichnen ist. Inwieweit sich diese Ergebnisse auf andere europäische Staaten übertragen lassen, wird noch untersucht. Viele Drogen können unter geeigneten Voraussetzungen eine psychische oder neurochemische Abhängigkeit hervorrufen, welche umgangssprachlich oft mit dem veralteten[63] Begriff Sucht bezeichnet wird. Verschiedene Faktoren haben einen Einfluss darauf, ob und wie schnell eine Abhängigkeit entsteht.
Drogen in der Schwangerschaft
Da die Schnelltests mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind, sind für ein rechtskräftiges Ergebnis darüber hinaus eine Blut- oder Urinprobe erforderlich. Im Rahmen einer MPU, aber auch bei bloßer aktenkundiger Einnahme illegaler Drogen, kann nach positivem Befund ein sogenanntes Screening angeordnet werden, wobei als Abstinenznachweis über den Zeitraum eines halben bis einen Jahres mehrere Urinproben beziehungsweise Haaranalysen durchgeführt werden. Die Termine werden jeweils kurzfristig anberaumt, damit möglicherweise konsumierte Substanzen mit hoher Sicherheit nachgewiesen werden können.
Allerdings sind alle staatlichen Labore in Deutschland angewiesen, keine Proben von zivilen Organisationen anzunehmen. Der Begriff Prävention umfasst im Zusammenhang mit der Nutzung von Drogen jegliche Maßnahmen der Schadensvermeidung. Von offizieller Seite wird zu diesem Zweck fast immer ein völliger Konsumverzicht propagiert, welcher jedoch oft keine gewünschte oder mögliche Option ist. Daher existieren verschiedene weitere Ansätze, mögliche Risiken des Drogenkonsums und das Auftreten riskanter Konsummuster zu minimieren.
Bei Nichtverfügbarkeit oder Selbstentzug einer Droge, von der eine Abhängigkeit besteht, kann es zum Ausweichen auf eine andere Droge und damit zu einer Abhängigkeitsverlagerung kommen. Die gleichzeitige Abhängigkeit von mehreren Drogen ist ebenfalls möglich und wird als Polytoxikomanie bezeichnet. Je nach neurochemischer Wirkungsweise und Einnahmedauer kann es beim Absetzen bestimmter Drogen zu einem psychischen oder körperlichen Entzugssyndrom kommen. Es führt viel schneller zur psychischen Abhängigkeit (Abhängigkeitspotenzial zwischen 2,39 und 3,0) und die Süchtigen brauchen immer höhere Dosen. Crystal Meth-Abhängige magern schneller und stärker ab, ihre Mund- und Nasenschleimhäute zersetzen sich, sie verlieren Zähne. Menschen, die unter Psychosen leiden, laufen zudem Gefahr, ihre Symptome durch Halluzinogene zu verschlimmern.
Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit
(mittel-)niederdeutsche Wendung droge vaten, was wörtlich trockene Fässer hieß und Behälter für Trockenwaren bezeichnete.[4] Im weiteren Verlauf wurde das Adjektiv droge bzw. Später droog allmählich als Ersatz für die Wendung gebraucht und bezeichnete schließlich nur noch den Inhalt solcher Behälter. Die Möglichkeit einer kontrollierten Legalisierung des Besitzes, der Produktion und der Weitergabe von bislang illegalen Drogen wird diskutiert, wobei das Hauptaugenmerk auf Cannabis liegt. Die Debatte ist überwiegend stark ideologisch gefärbt, was eine Lösungsfindung sehr erschwert; selbst gemäßigte Positionen werden mitunter heftig angegriffen. Argumente sind teilweise schwer verifizier- oder widerlegbar, da die wissenschaftliche Forschung an illegalen Drogen durch die rechtliche Lage erschwert ist, oder aber Forschungsergebnisse ignoriert oder ausschließlich im eigenen Sinne ausgelegt werden. Bei Verdacht auf Drogenkonsum, insbesondere während einer Verkehrskontrolle, kann die Polizei den Anfangsverdacht mittels eines Alkoholtests respektive Drogenwischtests verifizieren.
- Zudem hat Crack noch vor Heroin, Nikotin und Alkohol das höchste psychische Abhängigkeitspotential (über 3,0).
- Allerdings lassen sich derartige Risiken erheblich verringern, indem generell von besonders riskantem Mischkonsum abgesehen oder zumindest nur ein Bruchteil der sonst üblichen Dosierung der Einzelsubstanzen eingenommen wird.
- Aber anders als viele dieser illegalen Drogen genießt Alkohol in nahezu allen nicht-islamischen Ländern der Welt eine breite Akzeptanz.
- Das Testen von ausschließlich auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Drogen ist eine Maßnahme zur Schadensminderung, da Konsumenten vor besonders gefährlichen Wirkstoffen, eventuellen schädlichen Beimengungen oder zu hoch dosierten Präparaten gewarnt werden können.
Heute wissen wir, dass Ayahuasca den psychedelischen Wirkstoff DMT (N,N-Dimethyltryptamin) enthält. Bereits 1851 identifizierte der britische Botaniker Richard Spruce Banisteriopsis caapi als »die Liane« des Tees. Seine Aufzeichnungen wurden jedoch erst 57 Jahre später veröffentlicht.
Die 20 gefährlichsten Drogen
Man vermutet auch, dass Ayahuasca – wie viele andere psychoaktive Substanzen – psychische Störungen bei Menschen mit einer Veranlagung dafür begünstigen kann. So berichtet eine Fallstudie von einem argentinischen Mann, der direkt nach einer Ayahuasca-Zeremonie eine psychotische Episode durchmachte. Für gesunde Menschen besteht das größte Risiko von DMT darin, einen schlechten Trip (»Bad Trip«) durchzumachen – denn DMT ist eine der stärksten halluzinogenen Drogen, die es gibt.
Andere Drogen werden als legal bezeichnet, selbst wenn Handel beziehungsweise Abgabe Beschränkungen unterliegen, wie z. Verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel der Anlage III des BtMG. Abgesehen von der expliziten Aufführung als nicht verkehrsfähig in den Anlagen des BtMG kann die Herstellung und das Inverkehrbringen von Drogen, sofern diese der Definition des Arzneimittelbegriffes entsprechen, den Regelungen des Arzneimittelgesetzes (AMG) unterliegen. Aufgrund der chemischen Struktur lassen sich Drogen verschiedenen Stoffklassen zuordnen. Viele Drogen können den Alkaloiden (stickstoffhaltigen organischen Verbindungen) oder den Terpenoiden (sauerstoffhaltigen Ableitungen des Isoprens) zugerechnet werden.
- Das Kokain wird über Transitländer in Mittelamerika beziehungsweise der Karibik zu den Hauptabnehmern Nordamerika und Europa geschmuggelt.
- Eine besondere Gefahr besteht außerdem für Menschen, die Antidepressiva, Johanniskraut oder andere serotoninhaltige Mittel einnehmen.
- Wer Ayahuasca trinkt, durchlebt oft seine intimsten emotionalen Erinnerungen, was mit euphorischen oder panischen Gefühlen einhergehen kann.
- Er steigert zudem drastisch die Gefahr von Herzerkrankungen und erhöht das Krebsrisiko in Speiseröhre, Magen und Darm.
- Durch die chemische Analyse einer Droge (Drug-Checking) lässt sich ermitteln, ob tatsächlich die Substanz enthalten ist, die der Erwartung eines potenziellen Konsumenten entspricht.
- Andere Drogen werden als legal bezeichnet, selbst wenn Handel beziehungsweise Abgabe Beschränkungen unterliegen, wie z.
Neben synthetischen Opioiden wurden ab 1971 in der Konvention über psychotrope Substanzen auch Psychedelika, Barbiturate und Benzodiazepine reglementiert. Der im Cannabis enthaltene Wirtstoff Tetrahydrocannabiol (THC) wirkt entspannend und betäubend. Der Alkohol zerstört mit der Zeit innere Organe, wie die Leber, Bauchspeicheldrüse, Muskulatur und den Stoffwechsel. Er steigert zudem drastisch die Gefahr von Herzerkrankungen und erhöht das Krebsrisiko in Speiseröhre, Magen und Darm. Besonders bei Crack-Kokain ist die tödliche Dosis nahezu unberechenbar, weil die Droge ungleich stärker wirkt als Kokain. Zudem hat Crack noch vor Heroin, Nikotin und Alkohol das höchste psychische Abhängigkeitspotential (über 3,0).
Research chemicals, welche gezielt auf eine Rauschwirkung und/oder die Umgehung vorhandener Substanzgesetzgebung hin konzipiert wurden. Die Einnahme erfolgt meist oral, oft auch durch die Nase (schnupfen, ziehen). Der Begriff Droge stammt vom niederländischen droog für trocken ab (vgl. auch das ursprünglich niederdeutsche und weitgehend bedeutungsgleiche Wort dröge). Das wiederum wurde als drogue ins Französische übernommen und gelangte von dort gegen 1600 als Lehnwort ins Deutsche. Die weitere Bedeutungsentwicklung verlief über die (mittel-)niederländische bzw.
Wer Ayahuasca trinkt, durchlebt oft seine intimsten emotionalen Erinnerungen, was mit euphorischen oder panischen Gefühlen einhergehen kann. Eine Studie zeigte, dass Menschen 24 Stunden nachdem sie Ayahuasca getrunken haben, achtsamer über sich und ihre Umgebung nachdachten als vor der Einnahme. Die meisten müssen sich während der Ayahuasca-Erfahrung übergeben, manche erleiden zusätzlich oder stattdessen Durchfall.
Prozess um Mord an Asylbewerber vor 32 Jahren
Einige Wirkstoffe von Drogen werden ausgehend von Naturstoffen synthetisiert. Auch einige an sich biogene Drogen (z. B. Kokain) können durch Teilsynthese aus natürlichen Vorläuferstoffen hergestellt werden. Hierzu ist zumindest ein grundlegend ausgestattetes Chemielabor sowie Zugang zu Ausgangschemikalien nötig, welche ihrerseits aufgrund eben der Möglichkeit der Herstellung illegaler Drogen gesetzlich reguliert sein können.
Zum Begriff
In der Studie wurden etwa die Gefahren von Cannabis und Tabak getrennt betrachtet, obwohl Cannabis normalerweise mit Tabak konsumiert wird. Die Forscher gewichteten die Folgen der einzelnen Rauschmittel für den Körper, das soziale Umfeld und das Abhängigkeitsrisiko gleich stark, obwohl dies nicht immer angemessen sei, wie sie einräumen. Doch nur eine umfassende Gefahrenskala, die auf wissenschaftlichen Fakten beruhe, ermögliche eine pragmatische Diskussion zu den Risiken von Drogen. Umgangssprachlich werden in Deutschland als illegale Drogen Substanzen bezeichnet, welche als nicht verkehrsfähig in Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeführt sind, deren Handel und Abgabe also grundsätzlich strafbar ist. Auch der Umgang mit Substanzen aus Anlage II BtMG (verkehrsfähige, aber nicht verschreibungsfähige Betäubungsmittel) ohne Erlaubnis der Bundesopiumstelle ist strafbar.
Der Wirkstoff Flunitrazepam, auch als Rohypnol bekannt, hat genau die entgegengesetzte Wirkung. Deshalb benutzen einige Abhängige es auch, um sich nach einem Amphetaminrausch wieder zu beruhigen. In Kombination mit Alkohol oder schmerzlindernden Drogen wird daraus ein K.O.-Cocktail. Opfer, die solche Gemische eingenommen haben, können sich später an nichts mehr erinnern. Und während in Bayern letztes Jahr jeder fünfte Drogentote Fentanyl konsumiert hatte, dürfte das noch harmlos sein, im Vergleich zu dem, was Carfentanyl anrichten kann. Dirk Grimm sind mehrere Fälle von Carfentanyl-Konsumenten in Deutschland bekannt.
Rund um die Welt
Es dauerte eine Weile, bis der Wissenschaftswelt bewusst wurde, dass für Ayahuasca, Yajé und Caapi immer eine DMT-haltige Pflanze zusammen mit einer weiteren Pflanze in den Kochtopf kommt. Unter Safer Use werden Maßnahmen verstanden, welche die vermeidbaren Schäden beim Drogenkonsum minimieren. So ist bei nasalem Konsum oder intravenösem Gebrauch einer Droge (Slamming)[157] das Risiko einer Infektion über die Schleimhäute bzw. Konsumenten wird daher die Möglichkeit geboten, Spritzentausch in Anspruch zu nehmen und auf Partys saubere Schnupfröhrchen zu beziehen. Cannabis für medizinische Zwecke ist aktuell (2022) in 37 Bundesstaaten der USA sowie dem Bundesdistrikt Washington, D.C.
Eine Tierstudie zeigte, dass DMT bei Ratten depressives und ängstliches Verhalten reduzierte. Einige Studien an Patienten legen nahe, dass man mit Ayahuasca Depressionen lindern und Suchterkrankungen behandeln könnte. Mediziner sind sich allerdings nicht sicher, ob diese therapeutischen Effekte schlicht den MAO-Hemmern zu verdanken sind, die bereits als Wirkstoff in Antidepressiva vorkommen. Es fehlen derzeit systematische klinische Studien mit DMT an Menschen mit psychischen Erkrankungen, bei denen man einen Placeboeffekt ausschließen kann.
Innerhalb einer Stoffklasse weisen die jeweiligen Wirkstoffe oft einen gemeinsamen Aspekt der Wirkung auf; so sind etwa alle Amphetamine unter anderem stimulierend und die meisten Tryptamine halluzinogen. Der Kulturhistoriker Mike Jay nennt in seinem Buch High Society[43] diverse Funktionen von Drogen in heutigen und historischen Gesellschaften. So war es bei den Inkas ausschließlich Aristokraten gestattet, Kokablätter zu kauen, wodurch sie sich von der Allgemeinbevölkerung abhoben. In vielen Gesellschaften stellen oder stellten bestimmte Drogen als teures Luxusprodukt ein Statussymbol dar; in diesem Fall wohnt dem Konsum oft eine demonstrative Komponente inne (Geltungskonsum). Folglich werden statusbehaftete Drogen nicht nur im unmittelbaren privaten Umfeld, sondern auch in der Öffentlichkeit an Lokalitäten wie Clubs und Restaurants sowie während gesellschaftlicher Feierlichkeiten konsumiert.
Von allgemein akzeptierten Volksdrogen abgesehen verfolgen viele Staaten eine repressive Prohibitionspolitik. In den meisten westlichen Ländern sind Herstellung, Besitz und Handel mit illegalen Drogen grundsätzlich unter Strafe gestellt, allerdings kann z. In den Niederlanden oder Deutschland bei Besitz einer geringen Menge illegaler Drogen, im Regelfall Cannabis, von der Strafverfolgung abgesehen oder das Verfahren nach Ermessen des Richters eingestellt werden.
Beachtenswert ist, dass im Ergebnis die legalen Drogen Alkohol und Tabak unter den zehn schädlichsten Drogen zu finden sind. Um eine umfassende Gefahrenrangliste erstellen zu können, mussten die Wissenschaftler auch Vereinfachungen in Kauf nehmen. Sie konnten beispielsweise nicht berücksichtigen, dass die Auswirkungen der meisten Drogen sehr stark davon abhängen, wie und in welcher Reinheit die Substanzen konsumiert werden. Ebenso vergrößert der gleichzeitige Missbrauch verschiedener Drogen die Folgeschäden.
Es besteht keine allgemeine Einigkeit darüber, ob und in welchem Ausmaß Drogenkonsum gesellschaftlich und volkswirtschaftlich angemessen und tolerierbar ist. Durch nationale Gesetzgebung und internationale Abkommen sind Handel, Umlauf und Einnahme von Drogen weitgehend reglementiert und eingeschränkt. So führte die 1971 von den Vereinten Nationen beschlossene Konvention über psychotrope Substanzen zum weltweiten Verbot fast aller damals bekannter Drogen; Ausnahmen bildeten lediglich wenige, – meist in der westlichen Welt – bereits etablierte Drogen wie Alkohol, Nikotin und Koffein. Faktisch ist jedoch aufgrund der hohen Nachfrage nach anderen Drogen eine weltweite Schattenwirtschaft entstanden. Dies dürfte vor allem auf die bei diesen Drogen ausgeprägte Gefahr einer schnellen Abhängigkeitsentwicklung zurückzuführen sein.
Eine besondere Gefahr besteht außerdem für Menschen, die Antidepressiva, Johanniskraut oder andere serotoninhaltige Mittel einnehmen. Bei gefährlicher Anhäufung des Neurotransmitters Serotonin kann es zum so genannten Serotoninsyndrom kommen. Dabei treten starke Muskelzuckungen auf, die in schlimmen Fällen die Atemmuskulatur einbeziehen und so zum Tod führen können.