Verbraucherschützer hoffen, dass die Einführung eines digitalen Euro zu sinkenden Zahlungsgebühren sinken könnten. Der digitale Euro könnte vor allem Online-Zahlungen im Euro-Raum vereinfachen. Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert, manche Händler bieten Kartenzahlung erst ab einem Mindestumsatz an. Umgekehrt lassen sich manche Leistungen nur per Kreditkarte bezahlen. Den digitalen Euro würde man in einer digitalen Geldbörse, einer sogenannten Wallet, aufbewahren. Wallets gibt es sowohl in Online-Varianten (zum Beispiel als Smartphone App) als auch in Offline-Varianten, so genannte Hardware-Wallets.
- Sie wären die wichtigste Anlaufstelle für Privatpersonen, den Handel und Unternehmen im Zusammenhang mit dem digitalen Euro und würden sämtliche Endnutzerdienstleistungen erbringen.
- Zusammen mit den nationalen Zentralbanken des Euroraums prüfen wir die Einführung eines digitalen Euro.
- Die EZB möchte ihre Position im Wettbewerb der Geldformen behaupten und hat das Projekt „Digitaler Euro“ gestartet.
- “Mehr als 100 Zentralbanken arbeiten an digitalen Währungen”, so Dombrovskis, “und da kann der Euro als die am zweithäufigsten verwendete Währung der Welt nicht zurückstehen.”
Auch die Ankündigung der Einführung von digitalen Varianten anderer Währungen sowie die Initiative rund um Facebooks Diem dürften den Handlungsdruck auf die EZB erhöht haben. Daher möchte sie den digitalen Euro als Ergänzung zum Bargeld positionieren und bei digitalen Zahlungen ein weiteres Zahlverfahren anbieten. Nicht zuletzt geht es hier auch um Kontrollierbarkeit der im Umlauf befindlichen Währungen und damit um die eigene Bedeutung. Die bisherigen Überlegungen der EZB lassen sich in der Grundidee des „digitalen Bargeldes“ zusammenfassen. Neben physischem Bargeld und elektronischem Giralgeld soll ein digitaler Euro mit Bezahlfunktionen für den Alltagsgebrauch via Smartphone kreiert werden – als Zentralbankgeld.
Wie würde man an den digitalen Euro kommen?
Bei Online-Zahlungen soll es von der Handhabung her keinen Unterschied geben zu den bereits bestehenden elektronischen Sofortzahlungssystemen wie Paypal oder Apple Pay. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen überall im Euroraum mit dem digitalen Euro gebührenfrei bezahlen können, etwa mithilfe einer digitalen Geldbörse oder mit dem Smartphone. Darüber hinaus sollen Zahlungen mit dem digitalen Euro auch ohne Internetverbindung möglich sein. “Man bekommt mehr Auswahl”, sagt die zuständige Kommissarin Mairead McGuiness.
Je nach Entwicklungsstand der rechtlichen Grundlagen könnten auch im Europäischen Wirtschaftsraum[1] und/oder ausgewählten Drittländern Verbraucherinnen und Verbraucher und der Handel Zugang zum digitalen Euro erhalten. Diese beiden Prozesse – Gesetzgebung und Gestaltung – werden parallel ablaufen, damit das Eurosystem umgehend mit der Ausgabe des digitalen Euro beginnen kann, sofern oder sobald dies für erforderlich erachtet wird. Der EZB-Rat wird erst nach dem Erlass des Rechtsakts über die Ausgabe des digitalen Euro entscheiden.
Ein digitaler Euro wäre eine Zahlungslösung unter europäischer Führung, die für den gesamten Euroraum zur Verfügung steht. Er könnte also dazu beitragen, die Abhängigkeit Europas von außereuropäischen privaten Zahlungsdienstleistern zu verringern, und würde deren marktbeherrschender Stellung entgegenwirken. Somit würde ein digitaler Euro die europäische Zahlungsverkehrslandschaft wettbewerbsfähiger und innovativer machen. Die Europäische Zentralbank will im Herbst entscheiden, ob sie die Arbeiten am digitalen Euro vorantreibt.
Eine digitale Währung dürfte nicht eingeführt werden, bevor nicht alle damit verbundenen Risiken auch in der Gesetzgebung angemessen berücksichtigt worden sind. Bis dahin muss sie noch viele regulatorische, bürokratische und formaltechnische Herausforderungen lösen, wie etwa die Einführung der digitalen Konten für alle Interessierten im Euroraum. Der Finanzwirtschaftler Professor Horst Gischer von der Universität Magdeburg hebt im Gespräch mit Sparkasse.de die Vorteile für die Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Einführung des digitalen Euro hervor. Er geht aber auch auf die Frage ein, ob zwingend eine supranationale Institution wie die EZB eine virtuelle Währung bereitstellen muss. Dabei betont der Finanzwirtschaftler Professor Hartmut Gischer von der Universität Magdeburg im Interview mit Sparkasse.de, dass die Einführung einer digitalen Währung in wenigen Jahren sehr ambitioniert sei.
Es ist jedoch wichtig, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Anlagestrategie sorgfältig planen und sich bewusst sind, dass eine Inflation auch Risiken und Unsicherheiten mit sich bringen kann. Eine ausgewogene Diversifikation und eine genaue Beobachtung der Märkte tragen dazu bei, potenzielle Chancen in einer inflationsgetriebenen Umgebung nutzen zu können. Aber offen gestanden funktioniert der Markt der E-Bezahlmittel und ihre digitale Infrastruktur sehr gut. Das wiederum zeigt, dass es nicht unbedingt eines Eingreifens der EZB in diesen Markt braucht. Die Blockchain-Technologie speichert Datenblöcke hintereinander ab – wie der Name sagt, in einer Block-Kette. Die Datenbank ist eine sogenannte „verteilte Datenbank“ und liegt somit nicht nur auf einem Server.
Was bringt es der EZB, wenn sie die Hoheit über eine digitale Währung hat?
Mit dem digitalen Yuan reagiert die chinesische Regierung auf den Erfolg von Kryptowährungen wie dem Bitcoin. Dabei setzt Chinas Digitalwährung zwar auch teilweise auf eine Blockchain. Gleichzeitig kommen aber auch traditionelle Verrechnungsmethoden zum Einsatz. Bezahlen ohne Scheine und Münzen, sekundenschnelle Geldüberweisungen – weltweit. Zentralbanken rund um den Globus tüfteln daher schon seit einigen Jahren an digitalen Varianten ihrer jeweiligen Währung, auch die EZB.
Voraussetzung wäre ein Konto bei einem Zahlungsdienstleister aus dem Euroraum. Wie könnte er aussehen und wie würde er sich von anderen Zahlungsmitteln unterscheiden? Diese Fragen stellt unsere Moderatorin Katie Ranger der Expertin für den digitalen Euro Evelien Witlox. Ein digitaler Euro sollte in erster Linie als Zahlungsmittel und nicht zur Geldanlage verwendet werden. Wir setzen uns intensiv mit dieser Thematik auseinander, um negative Folgen für den Finanzsektor zu vermeiden.
Was ist der Unterschied zu digitalen Zahlungsmethoden wie Paypal oder Kreditkarte?
Eine Überlegung sei aber auch, den Massenzahlungsverkehr in Europa unabhängiger zu machen von internationalen Anbietern, zitiert die Agentur Reuters einen Insider. Der digitale Euro soll die strategische Autonomie Europas sichern und unserem Zahlungsverkehrssystem einen erheblichen Digitalisierungsschub geben. Eine Entscheidung über die mögliche Einführung eines digitalen Euro und über seine konkreten Ausgestaltungsmerkmale ist bislang nicht gefallen. Die Finanzminister der größten Eurostaaten (unter anderem Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien) haben sich gegen einen digitalen Schnellschuss ausgesprochen.
Um Geldwäsche zu erschweren, schlägt die Kommission Obergrenzen für den Besitz von digitalen Euros und Offline-Zahlungen vor. Die EZB versucht Bedenken von deutschen Banken und Sparkassen zu zerstreuen, dass sie im Zahlungsverkehr zu ihnen in Konkurrenz tritt. Nach dem Entwurf der Kommission sollen Banken und Zahlungsdienstleister den digitalen Euro zu Bürgern und Unternehmen bringen.
Digitaler Euro – was ist das und wozu dient er?
Andererseits ruft die Wirtschaft nach dem „digitalen Blockchain-Euro“ für die Industrie 4.0. Dahinter verbergen sich DLT-basierte Lösungen, die einen automatisierten „Zahlungsverkehr zwischen Maschinen“ in Verbindung mit sogenannten „Smart Contracts“ transparent und sicher ermöglichen. Wie andere digitale Infrastrukturen könnte auch ein digitaler Euro zum Ziel von Cyberangriffen werden. Zur Minderung dieses Risikos werden bei der Gestaltung des digitalen Euro modernste Technologien herangezogen, um ein gegenüber solchen Angriffen widerstandsfähiges und zukunftssicheres Umfeld zu schaffen.
Welche Kritik gibt es am digitalen Euro?
Leider könnten nur wenige Bürger (und Parlamentarier) die Differenz zwischen Zentralbankgeld und privatem Geld benennen, denn der Unterschied sei für uns derzeit ohne praktische Bedeutung. Hinter ihm würde eine Zentralbank stehen, und er wäre so gestaltet, dass er den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht wird. Der digitale Euro wäre risikofrei, und Privatsphäre und Datenschutz würden gewahrt. Der digitale Euro würde im Euroraum von beaufsichtigten Intermediären bereitgestellt. Um seine reibungslose Einführung zu gewährleisten, entwickelt das Eurosystem derzeit ein System für den digitalen Euro, das aus einheitlichen Regeln, Standards und Verfahren besteht. Es soll Zahlungen in digitalen Euro im gesamten Euroraum standardisieren und eine europaweite Reichweite gewährleisten.
Denkbar ist, dass Banken den digitalen Euro wie Bargeld von den Euro-Notenbanken beziehen. Möglich wäre auch, dass der digitale Euro direkt auf Konten bei der EZB geführt wird. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen grundlegende Zahlungsfunktionen für Verbraucher kostenfrei sein. Er soll so etwas sein wie digitales Bargeld, das nicht auf einem Bankkonto, sondern in einer digitalen Geldbörse aufbewahrt wird – einem sogenannten Wallet, etwa auf dem Smartphone. Verbraucher sollen ihn – wie Münzen und Scheine auch – als gesetzliches Zahlungsmittel nutzen können. “Banknoten und Münzen (…) können die Wirtschaft der EU im digitalen Zeitalter nicht allein tragen.”
Virtuelle europäische Währung als stabilere Alternative zu Bitcoin und Co.
Zudem würde der digitale Euro bei digitalen Zahlungen ein Höchstmaß an Privatsphäre gewährleisten, denn das Eurosystem würde nicht auf die personenbezogenen Daten der Nutzerinnen und Nutzer zugreifen und diese auch nicht speichern. Bei Offline-Zahlungen in digitalen Euro würde die Privatsphäre noch stärker geschützt, denn sie würden ausschließlich den Zahlenden und Zahlungsempfängern bekannt. Die EZB muss gemeinsam mit den nationalen Zentralbanken des Euroraums dafür sorgen, dass ein digitaler Euro den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht wird.
Zusammen mit den nationalen Zentralbanken des Euroraums prüfen wir die Einführung eines digitalen Euro. Dabei würde es sich um digitales Zentralbankgeld – ein elektronisches Gegenstück und eine Ergänzung zum Bargeld – handeln. Den Menschen stünde damit eine weitere Zahlungsmöglichkeit zur Auswahl. Mit dem digitalen Euro soll man sowohl online als auch offline bezahlen können. Bei Online-Überweisungen mit digitalem Euro gäbe es keine großen Unterschiede zum herkömmlichen Online-Banking. Auch mobile Online-Überweisungen wären möglich, etwa über eine Digital Euro App, die die EZB anbieten könnte.
Beim E-Euro geht es um die Ergänzung von physischem Bargeld durch eine digitale Variante. EU-Kommission und EZB sind sich einig, dass die Bedeutung des Bargeldes schrittweise zurückgeht. Einen digitalen Euro betrachten beide Institutionen als zusätzliche Möglichkeit zum Bezahlen und Sparen.
Ein digitaler Euro würde so gestaltet, dass den Bedürfnissen aller Rechnung getragen und niemand zurückgelassen wird. Ein digitaler Euro könnte über eine mobile App oder eine physische Karte kostenfrei für grundlegende Zahlungsdienste genutzt werden, sofern dies gewünscht wird. Ein digitaler Euro würde auch eine Offline-Funktion bieten, damit er bei eingeschränkter Internetverbindung verwendbar bleibt. Ein digitaler Euro wäre ein öffentliches Gut, wie Banknoten und Münzen – aber in digitaler Form.
Der Schutz der Privatsphäre ist eines der wichtigsten Gestaltungsmerkmale des digitalen Euro. Das Eurosystem hat kein kommerzielles Interesse an persönlichen Zahlungsdaten oder an der Weitergabe solcher Daten an Dritte. Daher besteht für das Eurosystem kein Anlass, private Informationen der Nutzerinnen und Nutzer einzusehen oder zu speichern.
Unser Finanzsystem – in dessen Mittelpunkt das Bankensystem steht – funktioniert gut, und nach dem Willen des Eurosystems soll die zentrale Rolle der Banken bei der effizienten Kreditvergabe an die Realwirtschaft erhalten bleiben. Als programmierbares Geld wird eine digitale Form von Geld bezeichnet, die wie ein Gutschein für einen im Voraus festgelegten Zweck verwendet wird und mit Einschränkungen versehen ist, wo, wann oder mit wem sie verwendet werden kann. Der Handel außerhalb des Euroraums könnte ebenfalls Zahlungen in digitalen Euro entgegennehmen.
In Brüssel und Frankfurt ist man der Ansicht, dass es in einer digitalen Wirtschaft diesen nächsten Schritt braucht – ein Angebot für digitale Zahlungen als Alternative zu bestehenden Zahlungsdienstleistern. Die EU-Kommission hat Vorschläge zur Einführung eines digitalen Euro gemacht. Der E-Euro wird keine Zusatzkosten haben und seine Schaffung ist deutlich umweltfreundlicher als die der Kryptowährungen, da er nicht unter der Nutzung einer Unmenge von Energie verschlüsselt werden muss. Nachteile sehe ich beim E-Euro keine – solange er nicht das Bargeld ersetzt.