Dabei greifen die Mehrfachraketenwerfer der Ukraine nicht unbedingt an vorderster Frontlinie ein. Ihre Raketen nehmen vor allem Treibstoff- und Munitionsdepots im Hinterland ins Visier. Auch militärische Führungsquartiere sind Ziele von Himars-Raketen, wodurch die Invasionsarmee ihre wichtigsten Offiziere verliert. In den ohnehin ausgedünnten Reihen der Russen sind diese erfahrenen Männer nur schwer zu ersetzen.
Mit den Himars-Raketenwerfern – bestückt mit der geforderten M26-Munition – hätte die Ukraine laut Rice einen deutlichen Vorteil im Kampf gegen die russische Artillerie. Letztere behindert derzeit die ukrainische Gegenoffensive, zusammen mit Minenfeldern und explosiven Drohnen. Dan Rice aber sieht einen vergleichsweise einfachen Weg, wie der Ukraine jetzt noch effektiv zu helfen wäre. Ohne Zweifel haben die Himars die ukrainischen Streitkräfte deutlich schlagkräftiger gemacht. Doch um großflächig das von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern, reichen die Himars nicht aus. Dazu braucht es nach Ansicht von Experten vor allem Kampf- und Schützenpanzer.
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Außerdem sollen hier, anders als bei anderen Sprengköpfen, keine Blindgänger zurückbleiben.
- Die der Ukraine gelieferte Munition kann bis zu 80 Kilometer weit fliegen.
- Aus der Luft ist für die russischen Drohnen, die das Schlachtfeld auskundschaften, offenbar nicht zu erkennen, ob es sich um eine Attrappe oder ein echtes Ziel handelt.
- Grund sind nicht die Hightech-Waffen selbst, sondern russische Störsender.
- Im Rahmen eines neuen Sicherheitspaktes liefern die USA der Ukraine jetzt im Kampf gegen Russland moderne Mehrfachraketenwerfer zur Verteidigung.
- Man versuche permanent, die Software der Himars-Systeme zu verbessern.
Mit dem modernen US-Mehrfachraketenwerfersystem HIMARS soll die Ukraine der russischen Armee mehr Widerstandskraft entgegensetzen können und den Vormarsch energisch stoppen. Doch das System kann eigentlich mehr, als die USA am Ende zulassen wollen. In den jüngst geleakten Dokumenten zum Ukrainekrieg soll auch gestanden haben, dass die USA der Ukraine dabei helfen würden, russische Störsender aufzuspüren und zu zerstören.
Allerdings blieb auch Dan Rice nicht verborgen, dass es nicht nur in den USA politischen Widerstand gegen die Lieferung von Streumunition an die Ukraine gab. Viele der nicht explodierten Geschosse würden den ukrainischen Boden noch auf Jahre hinweg unsicher machen, zusätzlich zu den russischen Minen. Mit dem System nehmen die ukrainischen Streitkräfte vor allem Munitionsdepots und Kommandostände Russlands ins Visier. Dadurch konnte die Ukraine den russischen Vormarsch aufhalten und sogar selbst wieder in die Offensive gehen. Der HIMARS wurde als leichteres, aber vor allem billigeres Pendant zum MLRS bereits 1996 entwickelt und kann problemlos in größeren Flugzeugen transportiert werden.
Pentagon hält ukrainische Geländegewinne für möglich
Der Mehrfachraketenwerfer HIMARS ist in der Lage, unterschiedliche Raketentypen abzufeuern. Mit einem Himars-System können bis zu sechs Raketen gleichzeitig schnell hintereinander abgefeuert werden. Die der Ukraine gelieferte Munition kann bis zu 80 Kilometer weit fliegen. Laut CNN-Recherchen hat die ukrainische Armee bereits 9.000 Raketen mit den Systemen abgefeuert. Ein Pentagon-Mitarbeiter sagte gegenüber CNN, dass die Ukraine etwa 18 Raketen aus Himars-Fahrzeugen pro Tag abfeuere, ohne Probleme. Auch der Hersteller der Himars-Systeme, das US-Unternehmen Lockheed Martin, lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Idee dieser Boden-Boden-Rakete ist es, gegnerische Ziele weit hinter der Frontlinie zu zerstören und die Nachschublieferungen des Feindes zu unterbrechen. Natürlich können mit den Raketen auch zivile Ziele im Hinterland angegriffen werden. Außerdem haben die Ukrainerinnen und Ukrainer womöglich auch Panzerabwehrminen mithilfe von Himars-Raketenwerfern gestreut, wie es in dem bereits zitierten Forbes-Artikel heißt.
Offenbar ist Russland in der Lage, den Kontakt zu den Satelliten elektronisch zu stören. Mehrere Quellen aus den USA, der Ukraine und Großbritannien hätten CNN darüber berichtet. “Es ist wie ein Katz- und Maus-Spiel”, wird ein Insider zitiert.
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Die auf dem MLRS und dem HIMARS verbauten Waffensysteme sind nahezu identisch, was beide Raketenwerfer in die Lage versetzt, die gleiche Munition zu verschießen. Aus diesem Grund haben sich die USA entschieden, diese Munition nicht mit den Raketenwerfern an die Ukraine zu liefern. Bei derartigen Angriffen bestünde die Gefahr, so argumentiert das Weiße Haus, dass die USA mit einem Vergeltungsschlag Russlands zu rechnen hätten. Insofern werden die USA mit dem HIMARS-System nur Geschosse liefern, die eine Reichweite von rund 80 Kilometern haben, erklärte ein US-Regierungsvertreter.
In Sicherheitskreisen ist man sich zudem sicher, dass die USA den Ukrainern etwa per Satellitenaufklärung helfen, Ziele für die Himars-Angriffe auszuwählen. Laut dem Pentagon-Vertreter zahlt Moskau derzeit weiterhin einen „hohen Preis“ durch ukrainische Angriffe, insbesondere durch die Himars-Raketenwerfer. Die nun angekündigte Lieferung soll unter anderem präzise steuerbare Raketen für Raketenwerfer vom Typ Himars umfassen. Das System hatte es der ukrainischen Armee bereits in den vergangenen Wochen ermöglicht, weit hinter der Frontlinie gelegene russische Kommandozentren und Munitionsdepots zu treffen. Panzerabwehr-Lenkwaffen der Typen TOW und Javelin sollen ebenso zur nächsten Lieferung gehören wie Anti-Radar-Raketen, Überwachungsdrohnen und Haubitzen.
- Auch der Hersteller der Himars-Systeme, das US-Unternehmen Lockheed Martin, lehnte eine Stellungnahme ab.
- Deutschland hatte bereits im Vorfeld neue Rüstungshilfen angekündigt.
- Diese Geschosse schaffen dem „Newsweek“-Bericht nach sogar bis zu 45 Kilometer Strecke.
Die Minen des Typs AT2 können zwar per Hand abgelegt worden sein, doch auf manchen Bildern sollen Fallschirme zu sehen sein. Auch die von Russland eingesetzte Verwaltung in Donezk hat von Minen gesprochen, die von Raketenwerfen gestreut wurden. In dieser Woche veröffentlichte Videos sollen ebenfalls den Einsatz dieser Streubomben in der Ukraine belegen. Sie geben einen Eindruck von der Kraft, die von den Waffen ausgeht.
Soldaten sprechen von nachlassender Himars-Effektivität
Diese Geschosse schaffen dem „Newsweek“-Bericht nach sogar bis zu 45 Kilometer Strecke. Doch viele westliche Länder und vor allem Deutschland sind noch zurückhaltend, diese zu liefern. Dabei soll Deutschland Polen und Tschechien moderne Panzer vom Typ Leopard II liefern, während die beiden Länder ihre Panzer sowjetischer Bauart an die Ukraine weitergeben.
Die Army will allerdings auch das eigene Arsenal wieder aufstocken. Darüber hinaus hat Estland sechs Systeme bei Lockheed Martin bestellt, wie ntv berichtet. Die Himars-Raketenwerfer gelten als wichtige Waffe auf Seiten der Ukraine. Ein ehemaliger Army-Offizier spricht sich nun dafür aus, die Systeme mit neuer Streumunition zu bestücken.
“Es ist eine Sache, die Russen dort aufhalten zu können, wo sie gerade sind. Es ist eine andere Sache, sie zu vertreiben”, sagte der ehemalige Brigade-General Steven Anderson CNN. Himars sei sehr wichtig für die Ukraine, um weit entfernte Ziele zu treffen. Die Himars-Raketen werden durch ein GPS-System ins Ziel geführt.
HIMARS besteht aus einem Launcher-Loader-Modul und einem Feuerleitsystem, die beide auf einem standardmäßigen 5-Tonnen-Lkw-Chassis montiert sind. Eine spezielle gepanzerte Kabine bietet Schutz für die drei Insassen, die das System bedienen. Army und dem Marine Corps ist HIMARS auch international im Einsatz. Vom HIMARS können alle Raketen und Flugkörper des Multiple Launch Rocket System (MLRS) starten. Das Feuersystem selbst ist mit sechs MLRS-Raketen oder einer Rakete des Army Tactical Missile System (ATACMS) bestückt.
Es gibt zahlreiche Berichte, wonach die ukrainische Streitkräfte Holzmodelle der Himars aufstellen, um so das Feuer der russischen Geschütze darauf zu lenken. Aus der Luft ist für die russischen Drohnen, die das Schlachtfeld auskundschaften, offenbar nicht zu erkennen, ob es sich um eine Attrappe oder ein echtes Ziel handelt. Nach ukrainischen Angaben steuerte Russland bislang zehn Stück des modernen – und teuren – Kalibr-Marschflugkörpers auf wertlose Holzmodelle. Dabei haben die russischen Streitkräfte mehrfach gemeldet, dass sie Himars-Systeme sowie andere vom Westen gelieferte „Hochwertziele“ zerstört hätten.
HIMARS – moderne Raketenwerfer für die Ukraine
Mit großem Erfolg wird derzeit der US-Mehrfach-Raketenwerfer Himars eingesetzt. In dieser Woche bestätigte die Ukraine, dass vier weitere Einheiten geliefert werden sollen. Die Ukraine erhält im Krieg gegen Russland zahlreiche fortschrittliche Waffensysteme aus dem Westen. Sowohl beim MLRS (Multiple Launch Rocket System) als auch beim HIMARS (High Mobility Artillery Rocket System) handelt es sich um Mehrfachraketenwerfer.
Die Nachfrage steigt deshalb – und der Hersteller macht große Versprechungen. Bereits im Juli hatten die USA entschieden, umstrittene Streumunition für die Himars-Raketenwerfer zu liefern, damals ging es um Distanzen von 25 Kilometer pro Geschoss. Rice fordert nun die Munitionslieferung des sogenannten Typs M26 DCIPM.
In einer Szene inspizieren ukrainische Soldaten offenbar einen russisches Fahrzeug, das mit Tausenden Splittern versehen ist. Das US-Verteidigungsministerium hat weitere Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine im Wert von rund 775 Millionen Dollar (rund 772 Millionen Euro) angekündigt. Washington wolle der Ukraine einen „kontinuierlichen Nachschub an Munition“ ermöglichen, sagte ein hochrangiger Vertreter des Pentagon am Freitag vor Reportern.